Die Logistik als einer der wichtigsten Jobmotoren in Deutschland, Gehälter über dem Mindestlohn – zum Jahresanfang 2017 ist viel Gutes über die Branche zu lesen. In zahlreichen Regionen wächst die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Logistik. Doch der Fachkräftemangel bleibt ein zentrales Thema für die Branche. Er führt dazu, dass die Unternehmen auf der Suche nach geeigneten Kandidaten den Wettbewerb weiter verschärfen. Darum steht das Jahr 2017 stärker im Zeichen eines „War for Talents“.
Das Bruttoinlandsprodukt ist im vergangenen Jahr um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Dazu haben vor allem Handel und Export beigetragen – und das hat auch die Logistik merklich beflügelt. In vielen Regionen gilt sie als Jobmotor, wie zum Beispiel in Nordhessen: Innerhalb der letzten zehn Jahre sind allein dort im Bereich Mobilitätswirtschaft zehntausend neue Jobs entstanden. Das geht aus einem Bericht des Kölner Branchendienstes SCI Verkehr im Auftag des nordhessischen Regionalmanagements hervor. Insgesamt sind 76.300 Menschen in Nordhessen in diesem Sektor beschäftigt. Und auch zum Jahresanfang stehen die Zeichen weiter auf Wachstum.
Fachkräftemangel heizt War for Talents an
Auch in NRW beweist die Logistikbranche ihren positiven Einfluss auf dem Arbeitsmarkt. So etwa in der Region um Mönchengladbach: Die Geschäftsführerin der dortigen Arbeitsagentur, Angela Schoofs, lobt in einem Artikel der Westdeutschen Zeitung die Logistik explizit. Die Suche nach Fachkräften habe dazu geführt, dass die Konditionen für Mitarbeiter sich erheblich verbessert hätten: „Die Einstiegsgehälter sind mittlerweile deutlich über dem Mindestlohn und die Arbeitnehmer wechseln zum Unternehmen auf der anderen Straßenseite, das etwas mehr bezahlt.“ Das bedeutet: Der Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften führt dazu, dass die Logistik langsam wieder als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wird. Das Beispiel aus der Region zeigt aber auch, wie der Wettbewerb bei der Suche nach geeigneten Fachkräften den Wettbewerb unter den Logistikunternehmen weiter anheizt.
Flagge zeigen auf Karriere- und Berufsmessen
Um die logistischen Berufsfelder besonders für junge Leute und Quereinsteiger interessant zu machen, bleiben Berufs- und Ausbildungsmessen auch weiterhin ein wichtiger Faktor. Das Netzwerk Logistik Leipzig-Halle informierte beispielsweise auf der Karrieremesse „Chance 2017“ Mitte Januar über die verschiedenen Berufsfelder in der Logistik. Der Vorstandsvorsitzende des Netzwerks Logistik Leipzig-Halle, Toralf Weiße, erklärt die Bedeutung solcher Auftritte gegenüber der Fachzeitschrift Logistra: „Die Branche wandelt sich im Zuge der Digitalisierung und bietet vermehrt spannende und anspruchsvolle Betätigungsfelder. Viele wissen gar nicht, was im Bereich Logistik alles möglich ist. Gerade jungen Menschen wollen wir diese Optionen aufzeigen.“ Auch in dieser Region stehen die Zeichen auf Wachstum: Gemäß einer von der Bundesagentur für Arbeit beauftragten Studie werden in Sachsen-Anhalt bis 2020 bis zu 3.800 Fachkräfte benötigt. Zum Vergleich: In den vergangenen acht Jahren sind rund 1.800 Jobs im Bereich Logistik in der Region hinzugekommen.
Teile diesen Beitrag "Gute Aussichten für 2017 – Fachkräfte immer gefragter"
Auch interessant für Sie:
Kategorisiert in: Recruiter-Bereich