Das Arbeitgeberimage stärken

Warum sollte sich ein Bewerber für das Unternehmen interessieren? Wie lassen sich qualifizierte Fachkräfte binden? Welche Werte sollen vermittelt werden – und wie lassen sie sich einhalten? Diesen Fragen spürt das Employer Branding im Sinne eines besseren Arbeitgeberimages nach, um die Effizienz der Personalrekrutierung zu verbessern und bestehende Mitarbeiter langfristig zu binden.

Im Arbeitgeberranking stehen Transport und Logistik bei jungen Talenten nicht besonders hoch im Kurs. Das zeigt das aktuelle tendence Young Professionales Barometer 2016, an dem jedes Jahr mehr als 50.000 Schüler, Absolventen und junge Berufstätige teilnehmen. Umso wichtiger ist es, im Wettbewerb um die besten Fachkräfte Alleinstellungsmerkmale des eigenen Unternehmens zu erkennen, zu entwickeln und zu präsentieren. Denn ein strategischer Maßnahmenkatalog, der das Unternehmen für bestehende und potenzielle Mitarbeiter attraktiv macht, hat mittelfristig positive Auswirkungen auf Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit. Employer Branding wird somit immer stärker zum Erfolgsfaktor für Unternehmen.

Wertesystem schaffen und einhalten

Am Anfang steht die Frage, für welche Werte ein Unternehmen steht. Diese lassen sich leicht formulieren, doch ihre Einhaltung stellt viele Unternehmen immer wieder vor große Herausforderungen. Denn moderne Kommunikationskanäle schaffen ein hohes Maß an Transparenz und machen schnell deutlich, ob Werte auch gelebt werden oder ein bloßes Abziehbild für die Öffentlichkeitsarbeit sind. Wer seinen Mitarbeitern beispielsweise flexible Arbeitszeiten verspricht, ohne diese auch einlösen zu können, verliert schnell an Glaubwürdigkeit. Entsprechende Bewertungen und Kommentare in den sozialen Medien erzeugen zudem Vorbehalte bei künftigen Bewerbern, sich auf ausgeschriebene Stellen eines Unternehmens zu bewerben.

Employer-Branding-Maßnahmen

Die Maßnahmen fallen je nach Berufsgruppe unterschiedlich aus: Kein Logistiker kann einem Berufskraftfahrer flexible Arbeitszeiten versprechen, beispielsweise aber ein lukratives Überstundensystem einrichten und zusätzliche Anreize durch Boni für umweltfreundliches Fahren schaffen. Generell spielen Vergütung und Arbeitszeiten nicht die entscheidende Rolle für die meisten Bewerber. Viel wichtiger ist den meisten eine ausgewogene Work-Life-Balance. Dazu ist es wichtig, passgenaue Lösungen im Dialog zwischen Unternehmen und Mitarbeitern zu finden. Entsprechende Antworten liefert eine Analyse der betrieblichen Anforderungen und der Anforderungen der Mitarbeiter, wie eine Untersuchung zur Work-Life-Balance in der Logistik des Beratungsunternehmens Soziale Innovation gezeigt hat: Demnach ist zum Beispiel die Bereitschaft gerade bei arbeitssuchenden Frauen groß, auch zu vermeintlich unattraktiven Zeiten zu arbeiten. Entscheidend ist, dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber sich lösungsorientiert über Anforderungen austauschen.

Anreize schaffen und Mitarbeiter einbeziehen

Für den Einsatz im Lager kann eine Analyse der Schichtarbeit anhand der Einsatzpläne aus dem Vorjahr dabei helfen, betriebliche Anforderungen und Mitarbeiterwünsche besser aufeinander abzustimmen. Dadurch lassen sich lange Schichtfolgen und Nachtschichtblöcke vermeiden. Wenn Mitarbeiter die Möglichkeit haben, ihre persönlichen Arbeitszeitwünsche in den Schichtplan einzubringen und bei Bedarf mit Kollegen aus der gleichen Schichtgruppe zu tauschen, bietet das bereits ein hohes Maß an Flexibilität, um auch kurzfristig auf familiäre Anforderungen reagieren zu können. Daneben bilden auch Zusatzleistungen des Arbeitgebers wie Weiterbildungsmöglichkeiten und Bonussysteme interessante Anreize für potenzielle und bestehende Mitarbeiter. Dabei gilt stets: Nur wer belastbare Strukturen mit dem Ziel schafft, seine Position als attraktiver Arbeitgeber nachhaltig zu verbessern, kann diese auch authentisch für seine Außendarstellung nutzen und qualifizierte Fachkräfte für sein Unternehmen begeistern.

Das Arbeitgeber-Image öffentlichkeitswirksam stärken

Maßnahmen und Erfolge auf dem Weg zur Arbeitgebermarke müssen kommuniziert werden, um die verschiedenen Zielgruppe in unterschiedlichen Kanälen anzusprechen. Dabei hilft beispielsweise eine eigene Karriereseite mit Stellenausschreibungen und Einblicken aus einzelnen Arbeitsbereichen des Unternehmens. Ein Mitarbeiterblog unterstreicht das Bekenntnis der Beschäftigten zum Unternehmen und liefert darüber hinaus interessante Einblicke für Bewerber. Begleitende karrierespezifische Beiträge auf Facebook und Xing können zudem dabei helfen, die Aufmerksamkeit für Unternehmen bei Bewerbern zu steigern.

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