AOK-Studie: Lebenskrisen beeinträchtigen die Arbeit

Früher oder später im Leben kann eine Lebenskrise jeden treffen: eine schlimme Krankheit oder der Tod eines Angehörigen. Dadurch wird es schwierig, sein gewohntes Leben fortzusetzen – auch im Job. Die Krankenkasse AOK stellt eine neue Statistik dazu vor, inwiefern Beschäftigte durch Krisen beeinträchtigt werden.

Jeder zweite von einer Krise betroffene Arbeitnehmer fühlt sich in seiner Leistungsfähigkeit stark eingeschränkt oder schleppt sich sogar krank zur Arbeit. Dies hat das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) in einer repräsentativen Umfrage mit 2.000 befragten Arbeitnehmern herausgefunden. Am häufigsten sind Konflikte im privaten Umfeld, eine schwere Erkrankung oder finanzielle Probleme Auslöser für die Lebenskrise. Dabei steigt die Anzahl der Betroffenen mit zunehmendem Alter an. Sind es bei den Beschäftigten unter 30 nur etwa 38 Prozent, die von einer Lebenskrise berichten, klagen in der Altersgruppe 50 bis 65 bereits fast zwei Drittel der Befragten über kritische Ereignisse. In jungen Jahren seien vor allem private Konflikte, aber auch soziale oder finanzielle Schwierigkeiten ursächlich, bei älteren Arbeitnehmern spielten dagegen Krankheiten oder der Tod des Partners  eine große Rolle.

Kritische Lebensereignisse beeinflussen Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz

Diese kritischen Lebensereignisse wirken sich negativ auf die Gesundheit der Betroffenen aus. Sie beeinträchtigen aber auch die Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz. Rund 60 Prozent der befragten Arbeitnehmer beschreiben körperliche und 79 Prozent psychische Probleme, die sie in ihrem Berufsleben einschränken. Viele meldeten sich aufgrund der Lebensereignisse öfter krank, andere gingen sogar krank zur Arbeit.

Den Arbeitnehmer in seiner Krise unterstützen

„Etwa die Hälfte der Erwerbstätigen war in den letzten fünf Jahren von einem kritischen Lebensereignis betroffen. Die Folgen sind für Beschäftigte und Arbeitgeber gravierend“, so Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO. Daher bieten viele Unternehmen ein betriebliches Gesundheitsmanagement an. Besonders die  Prävention ist von großer Bedeutung. Chronischen Krankheiten soll vorgebeugt werden, ihre Auswirkungen gemildert. Außerdem sollen die Mitarbeiter lernen, auf ihren Körper zu hören und ihr Wohlbefinden zu erhalten und  zu stärken.

Vorbildliche Beispiele

Die Zufall logistics group bietet unter anderem ein betriebliches Gesundheitsmanagement an, das zur Gesunderhaltung der Mitarbeiter beitragen soll. Das Familienunternehmen unterstützt seine Mitarbeiter auf diese Weise bei einer gesunden Lebensführung. An den verschiedenen Standorten bietet Zufall seinen Beschäftigten zum Beispiel regelmäßig ein Rückentraining an.

Auch Chemion Logistik setzt sich für die Gesundheit seiner Arbeitnehmer ein. Für sein Chemion Eingliederungs-Management (ChEM) ist das Unternehmen mit der internationalen Zertifizierung vom Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation (IQPR) ausgezeichnet worden. Monika Gerlieb, Projektleiterin für das betriebliche Gesundheitsmanagement, sieht die Auszeichnung als Beweis dafür, dass Chemion auf dem richtigen Weg in Richtung Wiedereingliederung von Mitarbeiten in den Berufsalltag sei.

Detaillierte Informationen zum „AOK Fehlzeiten-Report 2017: Krise und Gesundheit – Ursachen, Prävention, Bewältigung“ gibt es unter diesem Link.

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